Chancen der Energiewende: Paris entfaltet sein Potenzial auch nach zehn Jahren
Das Klimaabkommen von Paris jährt sich zum zehnten Mal. Trotz Unsicherheiten rund um die Klimaziele darf die Übereinkunft aus Sicht von an Nachhaltigkeit interessierten Anlegerinnen und Anlegern als Erfolg gelten: Investitionsströme haben sich zugunsten der Energiewende verschoben und bieten das Potenzial auf rentables Wachstum, analysieren Gerhard Wagner und Daniel Zimmerer.
Autoren: Dr. Gerhard Wagner und Dr. Daniel Zimmerer
Die wichtigsten Merkpunkte zu den Chancen von Investments in die Energiewende:
- Im Zuge des Klimaabkommens von Paris haben sich die Investitionsströme massiv zugunsten der Energiewende verändert.
- Die Energiewende kann damit als Treiber für überdurchschnittliches Wachstum in folgenden Bereichen wirken: Erneuerbare Energien, Netzwerkausbau, Energieeffizienz und Elektrifizierung.
- Für Anlegerinnen und Anleger ist es unserer Meinung nach entscheidend, dass die Qualität nicht vergessen geht. Deswegen sollte der Fokus auf den Kapitalrenditen der investierten Unternehmen liegen.
Es bleiben nur noch wenige Tage, bis das Jahr endet. Doch mit Blick auf das Thermometer steht bereits fest: 2025 könnte neben 2023 und nach 2024 als das wärmste Jahr in die Geschichte eingehen, seit es Messungen gibt. Allein im vergangenen Monat kletterte die Temperatur laut dem EU-Erdbeobachtungs-Programm Copernicus im weltweiten Durchschnitt auf 1,54 °C gegenüber vorindustriellen Zeiten – der drittwärmste November überhaupt.
Ein ominöser Rekord, gerade auch mit Blick auf die Pariser Übereinkunft, besser bekannt als das Klimaabkommen von Paris: Dieses jährte sich am 12. Dezember zum zehnten Mal. Vor einem Jahrzehnt kamen nicht weniger als
195 Staaten überein, mittels jeweils national festgelegten Klimazielen die Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen. Das damals ebenfalls formulierte Ziel von Netto-Null-Emissionen bis 2050 fordert gar einen maximalen Temperaturanstieg um 1,5 °C.
Energiewende und Dekarbonisierung bleiben wichtigste Hebel
Eine Dekade später ist zumindest dieses ehrgeizige Ziel stark infrage gestellt. Die gegenwärtigen Massnahmen dürften nach wissenschaftlichen Prognosen bis im Jahr 2100 zu einer globalen Erwärmung von rund 2,8 °C führen. Dennoch erweist sich das Abkommen aus unserer Sicht als eine Erfolgsgeschichte für am Investmentthema Energiewende interessierte Anlegerinnen und Anleger (siehe Video oben): Die Unterzeichner schufen in Paris erstmals einen global verpflichtenden Rahmen mit Zielen und regelmässiger Überprüfung. Das unterstützte ein breites Bewusstsein und Handeln und beschleunigte zum Beispiel den Übergang zu erneuerbaren Energien und die Adoption von Elektrofahrzeugen.
Und dieses Handeln ist mit Blick auf den Kern des Abkommens, das Abbremsen der Erderwärmung, nicht ohne Wirkung geblieben. Wie die Internationale Energieagentur (IEA) vorrechnete, hätte sich das Klima ohne das Abkommen bis zum Ende des Jahrhunderts vermutlich um 3,6 °C erwärmt.
Wichtigster Hebel ist dabei weiterhin die Energiewende und Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Gerade mit Blick auf die Investitionsströme in der Energieversorgung und -nutzung ist es hier seit dem Pariser Klimaabkommen zu enormen Umwälzungen gekommen (siehe Grafik unten). Laut IEA-Schätzungen kommen die Investitionen in saubere Technologien im Jahr 2025 bei rund USD 2,2 Billionen zu liegen. Im selben Zeitraum sind die Investitionen in fossile Energieträger um ein Fünftel auf geschätzte USD 1,1 Billionen gesunken.
Energiewende mit enormen Auswirkungen auf die Investitionsströme (Entwicklung der globalen Energieinvestitionen, in USD Mrd.)
Das Wachstum findet also eindeutig bei klimafreundlichen Technologien statt – getrieben durch die Energiewende. Folgende Verlagerungen springen dabei ins Auge:
- Erneuerbare Energien: Folgt man den Zahlen der IEA, war in diesem Bereich das Investitionswachstum im vergangenen Jahrzehnt am grössten, mit einem Anstieg des Volumens von USD 374 Mrd. auf USD 780 Mrd. Das schlägt sich auch in ihrer zunehmenden Bedeutung für die globale Stromproduktion nieder – laut IEA-Schätzungen dürften die Erneuerbaren dort bis 2025 voraussichtlich einen Anteil von 35% erreichen.
- Netze und Speicherung: Im Zuge der Energiewende wurden insbesondere in Industrieländern Rekordinvestitionen in Batteriespeicher und Stromnetze getätigt, um mit den Veränderungen im Stromsektor und der Elektrifizierung (siehe unten) mitzuhalten. In ihrem neuesten Bericht zu Energieinvestitionen schätzt die IEA diese Ausgaben auf rund USD 240 Mrd. für 2025. Diese Summe müsste sich laut der Agentur bis 2050 gar verdoppeln, soll der gegenwärtige Dekarbonisierungspfad eingehalten werden. Rasant entwickelt sich auch der Bereich Energiespeicherung. Die Kosten für Batterien sind in den letzten zehn Jahren um zwei Drittel gesunken, während die weltweiten Ausgaben für Batteriespeicher sich laut IEA dem Niveau der Investitionen in Gaskraftwerke nähern.
- Energieeffizienz: Wie die IEA errechnete, erweisen sich neue Onshore-Wind- und Photovoltaik-Anlagen in den meisten Fällen als die kostengünstigere Option für die Stromerzeugung als fossile Energiequellen. Auch die Künstliche Intelligenz (KI), die zuweilen als Stromfresser verschrien ist, könnte wohl viel zu einem effizienteren Umgang mit Energie und damit zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen beitragen. Wie wir bereits analysierten, dürfte der Nettoeffekt von KI auf die CO2-Emissionen mittelfristig gar positiv sein.
- Elektrifizierung: Bis ins Jahr 2050 könnte sich die Stromnachfrage gemäss der IEA verdoppeln oder gar verdreifachen, was einem jährlichen Wachstum von 3 bis 4,5% entspricht – wohl höher als das erwartete Weltwirtschaftswachstum. Aus nachhaltiger Anlagesicht ist dies gleich aus mehreren Gesichtspunkten interessant. Zum einen kann die Elektrifizierung die Dekarbonisierung fördern, dank Strom aus erneuerbaren Energien und höherer Energieeffizienz. Weiter verspricht die Elektrifizierung, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und damit Versorgung zu sichern.
Die bereits stattgefundene Verlagerung der Investitionsströme lassen es erahnen: Die Energiewende bietet aus Anlagesicht spannendes Potenzial. Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen zu diesem Wandel beitragen, könnten unserer Meinung nach überdurchschnittlich wachsen.
Energiewende: Kapitalrenditen fest im Blick behalten
Für Anlegerinnen und Anleger ist es aber entscheidend, dass die Qualität dabei nicht vergessen geht: Unseres Erachtens müssen Unternehmen rentabel wachsen und ihre Kapitalkosten verdienen, um Mehrwert für Anlegerinnen und Anleger zu schaffen. Wie das umgesetzt werden kann, haben wir bereits beschrieben. Deswegen sollte der Fokus der Anlegerinnen und Anleger, die in die Energietransition investieren, auf den Kapitalrenditen liegen (siehe Video oben).
Genau diesen Fokus nimmt unsere im Jahr 2007 lancierte nachhaltige Aktienstrategie zum Investmentthema Dekarbonisierung und Klimaschutz ein. Sie hat damit den Beweis erbracht, dass mit dem Thema Energiewende seit dem Klimaabkommen von Paris sowohl der Weltaktienindex MSCI World als auch der traditionelle Energiesektor überrundet werden konnten – wenn eben die Kapitalrenditen fest im Blick blieben (siehe Grafik unten). Wir sind nun zuversichtlich, dass eine so gelagerte Strategie das Potenzial bietet, auch in den nächsten zehn Jahren den Markt hinter sich zu lassen.
Der Fokus auf die Energiewende sorgte in den vergangenen zehn Jahren für überdurchschnittliche Renditen (Performance in % per 30.11.2025, brutto in EUR)
Investmentthema «Climate» im Gespräch
Rechtliche Hinweise Schweiz
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Das vorliegende Dokument dient ausschliesslich Werbe- und Informationszwecken, ist für die Verbreitung in der Schweiz bestimmt und richtet sich nicht an Personen, deren Nationalität oder Wohnsitz den Zugang zu solchen Informationen aufgrund der geltenden Gesetzgebung verbietet. Wo nicht anders angegeben, beziehen sich die Angaben auf die Fonds luxemburgischen Rechts, welche von Swisscanto Asset Management International S.A. verwaltet werden (im Folgenden «Swisscanto Fonds»). Bei den beschriebenen Produkten handelt es sich um Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) im Sinne der EU-Richtlinie 2009/65/EG, die der Aufsicht der luxemburgischen Aufsichtsbehörde (CSSF) unterstehen. Dieses Dokument stellt keine Aufforderung oder Einladung zur Zeichnung oder zur Abgabe eines Kaufangebots für irgendwelche Wertpapiere dar, noch bildet es eine Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendwelcher Art. Alleinverbindliche Grundlage für den Erwerb von Swisscanto Fonds sind die jeweiligen Rechtsdokumente (Vertragsbedingungen, Verkaufsprospekte, Basisinformationsblätter (PRIIP KIDs) sowie Geschäftsberichte), welche unter https://products.swisscanto.com, bei der Swisscanto Fondsleitung AG, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich (ebenfalls Vertreterin der luxemburgischen Swisscanto Fonds) oder in allen Geschäftsstellen der Zürcher Kantonalbank kostenlos bezogen werden können. Die Zahlstelle für die luxemburgischen Swisscanto Fonds in der Schweiz ist die Zürcher Kantonalbank, Bahnhofstrasse 9, CH-8001 Zürich. Informationen über die nachhaltigkeitsrelevanten Aspekte gemäss der Verordnung (EU) 2019/2088 sowie die Strategie zur Förderung der Nachhaltigkeit bzw. zur Verfolgung von Nachhaltigkeitszielen im Fondsanlageprozess sind auf der gleichen Internetseite abrufbar. Das im Dokument genannte Teilvermögen unterfällt Artikel 9 der Verordnung (EU) 2019/2088. Der Vertrieb des Fonds kann jederzeit ausgesetzt werden. Die Anleger werden rechtzeitig über eine allfällige Deregistrierung informiert. Mit der Anlage sind Risiken, insbesondere diejenigen von Wert- und Ertragsschwankungen, verbunden. Anlagen in Fremdwährungen unterliegen Wechselkursschwankungen. Die vergangene Wertentwicklung ist kein Indikator und keine Garantie für den Erfolg in der Zukunft. Die Risiken sind im Verkaufsprospekt und in den PRIIP KIDs beschrieben. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen wurden mit grösster Sorgfalt zusammengestellt. Trotz professionellen Vorgehens kann die Richtigkeit, Vollständigkeit sowie die Aktualität der Angaben nicht garantiert werden. Jede Haftung für Investitionen, die sich auf dieses Dokument stützen, wird abgelehnt. Das Dokument entbindet den Empfänger nicht von seiner eigenen Beurteilung. Insbesondere wird dem Empfänger empfohlen, die Informationen allenfalls unter Beizug eines Beraters auf ihre Vereinbarkeit mit seinen persönlichen Verhältnissen sowie auf rechtliche, steuerliche und andere Konsequenzen zu prüfen. Der Verkaufsprospekt und die PRIIP KIDs sollten vor einer Anlageentscheidung gelesen werden.
Die in diesem Dokument beschriebenen Produkte und Dienstleistungen sind für US-Personen gemäss den einschlägigen Regulierungen (insbesondere Regulation S des US Securities Act von 1933) nicht verfügbar. Stand der Daten (wo nicht anders angegeben): 11.2024
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Rechtliche Hinweise international
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